Politisch gewollt oder einfach stümperhaft geplant?
Dadurch, dass die Landesregierung in Kooperation mit dem damaligen Stadtrat unter schwarz-grün-gelber Führung für den zu errichtenden Industriepark Lisdorfer Berg und den damit verbundenen Wegfall des vorhandenen Naturgebiets Ausgleichsflächen unter anderem im Gebiet des Wallerfanger Ortsteils Kerlingen beschlossen hat, kann dort nun kein Windkraftpark mehr errichtet werden.
Holger Gier, Stadtratsmitglied der Piraten im Stadtrat Saarlouis, kritisiert das Handeln der damaligen Jamaika-Stadtratskoalition und der Landesregierung, insbesondere des saarländischen Innenministeriums unter Leitung des Saarlouiser Staatssekretärs Georg Jungmann, scharf:
„Auf der Suche nach Ausgleichsflächen hat man nun ausgerechnet ein Gebiet als Ausgleichsflächen für die durch die Errichtung des Lisdorfer Bergs weggefallen Naturgebiete ins Auge gefasst, das der Errichtung eines Windparks dienen sollte. Es ist fraglich, ob man hier planlos vorgegangen ist oder bewusst eine Windkraftanlage in diesem Bereich verhindern wollte.
In einer Bekanntmachung vom 13.12.2012 hat das Landesamt für Umwelt- und Arbeitsschutz noch dem potenziellen Investor der Windkraftanlage, der Firma Green Chill Power GmbH, mitgeteilt, „dass das Vorhaben keine erheblichen nachteiligen Umweltauswirkungen im Sinne des UVP-Gesetzes haben kann und daher keine Verpflichtung zur Durchführung einer UVP besteht.“ Nachdem man durch einen Schildbürgerstreich ausgerechnet diese Flächen in Kerlingen als Ausgleichsflächen für den Lisdorfer Berg deklariert hat, stehen nun Umweltaspekte einem Bau der Windkraftanlagen entgegen. Selbstverständlich ist es wichtig und richtig, Ausgleichsflächen für weggefallenes Naturgebiet, insbesondere zum Schutz von Vögeln und deren Brut- und Nistplätzen, zu schaffen. Jedoch hat man bei der Suche nach diesen Flächen (vorausgesetzt die Agierenden hatten nicht andere politische Ziele mit der Fläche) geschlampt. Denn hätten die Verantwortlichen berücksichtigt, dass hier schon die Errichtung eines Windparks angezeigt und geplant war, hätte man die Ausgleichsflächen auch im näheren Umland des Lisdorfer Bergs suchen können. Zu berücksichtigen ist, dass zwischen dem Lisdorfer Berg und dem geplanten Baugebiet für den Windpark immerhin circa acht Kilometer Luftlinie und über zwölf Kilometer Fahrtstrecke liegen. Sicherlich hätte sich eine geeignete Ausgleichsfläche auch im näheren Einzugsgebiet finden lassen, was auch für die Neuansiedlung des Tier- und Pflanzenbestandes des Lisdorfer Bergs zuträglich und sinnvoll gewesen wäre. Jetzt fällt die Windkraftanlage, die in einem nahezu menschenleeren Gebiet errichtet und Einwohner nicht erheblich gestört worden wären, der „Planlosgkeit“ von Jamaika im Stadtrat und der saarländischen Landesregierung zum Opfer. Ich fordere Stadt und Land auf, unverzüglich eine Verlegung der Ausgleichsflächen zu prüfen. Ein harmonisches Nebeneinander von Umweltschutz und Zukunftsinvestitionen muss auch in Saarlouis möglich sein.“, so Gier abschließend.
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