Pressemitteilung

Lehrerstunden gehören in die Schulzeit, nicht in die Hausaufgabenzeit

Lehrer

Mit Unverständnis reagieren die Piraten im Saarland auf die Ankündigung im Koaltionsvertrag, dass in der kommenden Legislaturperiode Lehrerstunden für die Nachmittagsbetreuung eingesetzt werden sollen, die dann an regulären Unterrichtsstunden am Morgen fehlen.
Für den stellvertretenden Landesvorsitzenden, Ralf Petermann, selbst Schulleiter einer Grundschule, scheinen daher die Forderungen nach mehr Lehrerstunden in der Hausaufgabenbetreuung absurd:

„Die Situation in den Grundschulen stellt sich im Moment so dar, dass es keine Lehrerfeuerwehr gibt, die Zahl der krankheitsbedingten Ausfälle ungemein hoch und somit die Belastung in den Kollegien enorm ist. Klassen werden zusammengezogen, sodass wir teilweise von Klassenverbänden mit 40 und mehr Kindern sprechen oder in die restlichen Klassen aufgeteilt. Das ist unbefriedigend für die Kinder und die anderen Klassen. Im Rahmen der Inklusion sind solche Zustände doppelt kritisch. Wir brauchen die Lehrerstunden am Morgen um alle Klassen zu versorgen und endlich die Möglichkeiten des Teamteaching in besonders belasteten Klassen einzuführen! Die Hausaufgabenzeit wird in den meisten Freiwilligen Ganztagsschulen durch Lehrer betreut, und ein bisschen Verantwortung in Form des Nachguckens der Hausaufgaben sollten wir durchaus an die Eltern übertragen. Die Nachmittagsbetreuung sollen pädagogische Fachkräfte übernehmen, die von den Maßnahmenträgern zur Verfügung gestellt werden. Finanziert werden diese Maßnahmenträger aus Elternbeiträgen und Geldern vom Ministerium“

, meint Petermann.

Besonders enttäuscht ist er von dem durch Verzicht der Sozialministerin auf Ihr Mandat in den Landtag nachgerückten und von der Schule freigestellten Schulleiter Frank Wagner, der als Vorsitzender des Ausschusses für Bildung, Kultur und Medien der CDU diese Marschrichtung vorgeben will um somit Akzente zu setzen:

„Als ehemaliger Schulleiter müsste gerade er die Nöte der Grundschulen im Blick haben! Scheinbar vergessen manche Politiker sofort nach Einzug in den Landtag die Nöte und Positionen, aus deren Umfeld sie kommen. Das war ja beim ehemaligen Bildungsminister Kessler nicht viel anders, der aus dem Bereich der Lehrergewerkschaft kam.“