Pressemitteilung

PIRATEN fordern Maßnahmen gegen Kinderarmut im Saarland

Mehr als jedes fünfte Kind oder Jugendliche in Deutschland lebt unter dem finanziellen Existenzminimum. Die Kinderarmut im Saarland ist laut Bundestrend besonders hoch. Allein in Saarbrücken liegt die Armutsquote, je nach Stadtteil, zwischen 30 und 50 Prozent. Zu diesem erschreckenden Ergebnis kommt die aktuelle Studie von „Verschlossene Türen. Eine Untersuchung der Einkommensungleichheit und Teilhabe von Kindern und Jugendlichen“ der Forschungsstelle des Paritätischen Wohlfahrtsverbands.

Jörg Arweiler, stellvertretender Landesvorsitzender der Piratenpartei Saarland, möchte, dass die Landesregierung auf die alarmierenden Ergebnisse dieser Studie schnellmöglich reagiert: „Minderjährige, die aus kinderreichen Familien oder aus Familien von Alleinerziehenden stammen, sind am stärksten von Kinderarmut betroffen. Armut von Kindern und Jugendlichen fängt nicht erst an, wenn es ihnen am Nötigsten wie Kleidung, Essen oder Wohnraum fehlt. Sie sind auch dann schon arm, wenn sie aus finanziellem Gründen nicht mehr in der Lage sind, am gesellschaftlichen Leben wie beim Sport, an Schulveranstaltungen, Ausflügen oder Festen usw. teilzunehmen.

Ein Aufwachsen in Armut hat für die weitere Entwicklung der betroffenen Kinder und Jugendlichen massive Negativfolgen, insbesondere auf deren Sozial-, Bildungs- und Erwerbsbiografien. Kinderarmut in ganz Deutschland und speziell auch im Saarland und in der Landhauptstadt Saarbrücken ist nicht hinnehmbar. Die Gesellschaft muss sich um die Kinder und Jugendlichen kümmern, die unter Armut leiden.

Eine Kindergrundsicherung wie auch die Einführung eines von uns bereits seit Jahren geforderten bedingungslosen Grundeinkommens für jeden Bürger können dazu beitragen, dass Kinder und Jugendliche gleichberechtigt aufwachsen und faire Chancen im Bildungs- und Berufsleben haben.

Wir PIRATEN fordern daher die Landesregierung auf, sich für eine rasche Einführung der einkommens- und bedarfsorientierten Kindergrundsicherung einzusetzen und dadurch die wachsende Kinderarmut endlich effektiv zu bekämpfen, statt nur zuzuschauen, wie die Schere zwischen Arm und Reich hierzulande immer weiter auseinander geht.“

https://www.der-paritaetische.de/publikation/expertise-verschlossene-tueren/