Pressemitteilung

PIRATEN: Neue konfessionelle Religionsunterrichte schaffen mehr Probleme als Lösungen

Die PIRATEN kritisieren das aus Landesmitteln finanzierte Modellprojekt Islamunterricht im Saarland, das zurzeit an zwei Grundschulen in Saarbrücken sowie zwei Grundschulen in Völklingen angeboten wird und nach dem Willen von Bildungsminister Commercon weiter ausgebaut werden soll.

Nach Klaus Schummer, dem Landesvorsitzenden der PIRATEN im Saarland, schaffen neue Religionsunterrichte zusätzliche Probleme, statt Lösungen:

„Der islamische Religionsunterricht wird in Kooperation mit dem Moscheeverband DITIB durchgeführt, also nicht durch staatliche Lehrer, sondern durch von der Türkei gesteuerte Lehrbeauftragte. Dadurch können Lerninhalte von außen beeinflusst werden. Dies ist auch im Hinblick auf eine erfolgreiche Integration nicht unproblematisch. Gleichzeitig müssen eh die meisten muslimischen Schüler hierzulande auf islamischen Religionsunterricht verzichten, da dieser nur an wenigen Schulen angeboten wird. Das führt dazu, dass muslimische Schüler an Schulen ohne islamischen Religionsunterricht Freistunden haben, während christliche Schüler am katholischen oder evangelischen Religionsunterricht teilnehmen müssen. In diesen Freistunden müssen die muslimischen Schüler beaufsichtigt werden, wofür Lehrer abgestellt werden müssen, die ohnehin schon rar gesät, sind und deren Stundenkontingent sinnvoller eingesetzt werden könnte.

Daher wollen wir PIRATEN die Umsetzung der grundgesetzlich vorgeschriebenen Trennung zwischen Kirche und Staat durch die flächendenke Einführung eines überkonfessionellen Ethik- bzw. religionswissenschaftlichen Unterrichts an allen Schulen anstelle eines konfessionellen Religionsunterrichts. So wäre gleichzeitig das Problem gelöst, dass man nicht für alle möglichen Religionen einen eigenen Religionsunterricht anbieten kann. Damit wäre gleichzeitig einer Ungleichbehandlung entgegengewirkt und das oben genannte Freistunden- und Betreuungsproblem gelöst. Die hierfür nötigen Vertrags- und Gesetzesänderungen könnten durch die derzeit vorhandenen Landtagsmehrheiten problemlos umgesetzt werden.“