Pressemitteilung

PIRATEN: Videoüberwachung schafft keine echte Sicherheit

Videoüberwachung

Anlässlich der Inbetriebnahme von neuen Überwachungskameras am Saarbrücker Bahnhof und an der Johanneskirche warnen die PIRATEN erneut davor, Bürgern Sicherheit durch den Einsatz dieser Technik vorzugaukeln.

Klaus Schummer, Landesvorsitzende Piratenpartei Saarland, kritisiert den Ausbau der Videoüberwachung im öffentlichen Raum:

„Dass immer wieder mit Videoüberwachung in angeblich gefährlichen Bereichen geworben wird, ist unglaublich. Hier werden Ängste von Menschen geschürt und Bürger durch Sicherheitsplacebos wie Überwachungskameras in vermeidlicher Sicherheit gewogen. Im Ernstfall kann nämlich niemand direkt eingreifen. Oft werden diese Systeme automatisiert und nicht live durch einen Beamten überwacht. Hinzu kommt, dass versierte Krimielle sich durch Masken, Kapuzen oder Sonnenbrillen etc. schnell unkenntlich machen und sich so einer nachgelagerten Strafverfolgung entziehen können. Selbst wenn sich Täter durch Kameras ganz vereinzelt abschrecken lassen, wird hierdurch der Tatort nur an Orte verlagert, die noch nicht videoüberwacht sind. Dies würde im Ergebnis zu einer nicht endenden Überwachungsspirale durch immer neue Kameras an anderen Orten führen. Gleichzeitig erfassen die Kameras auch und überwiegend unbescholtene Bürger in ihrer Freizeit, die sich im Blickfeld der Kamera aufhalten. Statt sich zur Kriminalitätsbekämpfung auf Kameras zu verlassen, sollte auf eine stärkere Polizeipräsenz gesetzt werden, um ein Eingreifen im Ernstfall zu ermöglichen. Prävention durch polizeiliche Streifen und eine sehr gute Erreich- und Einsatzbarkeit im Ernstfall ist wesentlich effektiver als digitale unbegründete Massenüberwachung.“