Pressemitteilung

Piraten wollen solidarische Finanzierung des Nahverkehrs statt ständiger Preiserhöhungen

Busticket
Bus

Der SaarVV hat erneute Preissteigerungen für Fahrkarten im Nahverkehr angekündigt. Im Schnitt sollen Tickets ab dem 01.01.2018 um 1,97 Prozent teurer werden. Die Piraten im Saarland kritisieren die ständige Erhöhung der Ticketpreise zu jedem Jahresbeginn. Klaus Schummer, Landesvorsitzender der Piraten, schlägt einen Ausweg aus dieser Kostenspirale vor, die Einführung eines fahrscheinlosen, umlagefinanzierten ÖPNVs:

„Wir wollen ein solidarisches Finanzierungssystem für Busse und Bahnen im Saarland. Hierzulande wird der Nahverkehr so wenig genutzt, wie sonst nirgendwo in ganz Deutschland. Gründe für die deutschlandweit höchste Pro-Kopf-Autofahrerquote sind unter anderem die sehr teuren Ticketpreise, schlechte Taktungen und wenig Busse und Bahnen insbesondere auch in den ländlichen Gebieten. Was wir nun wirklich brauchen ist ein Umdenken im Kopf und eine Umstellung des Finanzierungssystems für den Nahverkehr. Hierfür reicht ein Wechsel vom unlogischen und überteuerten Wabensystem auf eine streckenabhängige Preisstaffelung, wie es Wirtschaftsministerin Anke Rehlinger jüngst erneut in den Haushaltsberatungen vorgeschlagen hat, nicht aus. Statt dieser veralteten, kosmetischen Änderungen sollte der ÖPNV durch eine geringe Nahverkehrsabgabe finanziert werden. Ähnlich wie bei einer Flatrate muss dann niemand mehr überteuerte Tickets zusätzlich lösen, sondern kann so oft, so weit und so lang im Saarland mit Bus und Bahnen fahren, wie er möchte. Durch die zusätzlichen zweckgebundenen Einnahmen könnten dann gleichzeitig mehr Fahrzeuge eingesetzt, Taktungen erhöht, neue Haltestellen geschaffen und die Qualität und Ausstattung verbessert werden. Durch die damit verbundenen Verkehrsentlastungen werden Staus vermieden und die Umwelt geschont. Gleichzeitig würde die Schwarzfahrerproblematik gelöst, Polizei, Gerichte und Gefängnisse entlastet und somit Kosten eingespart, denn wo kein Ticket gelöst werden muss, gibt es auch kein strafbewährtes Schwarzfahren mehr.“