Ob Franzenbrunnen, Osthafen, Willi-Graf-Ufer oder Bürgerpark, häufig werden städtebaulich und landschaftlich bedeutende Areale im Eigentum der Stadt an den meistbietenden Interessenten verkauft oder selbst verbaut. Dies geschieht ohne nachhaltige Entwicklung oder soziale Belange zu berücksichtigen.
Die noch im städtischen Eigentum verbliebenen Freiflächen sind rar. Sie stehen in einem knappen Verhältnis zum Bedarf an Erholung, Freizeitmöglichkeiten für die Saarbrücker Bürger*innen. „Die Landeshauptstadt kann es sich nicht leisten seine Freiflächen zu veräußern, flächendeckend zu bebauen oder zu versiegeln. Die Möglichkeiten für Natur- und Landschaftsschutz oder eine gemeinschaftliche Nutzung zur Erholung und Freizeitgestaltung dürfen nicht weiter zerstören werden.“
Die Piratenfraktion setzt sich dafür ein, dass die Bürger*innen über das OB und das WIE der Nutzung von Freiflächen mitentscheiden dürfen und nicht erst gefragt werden, wenn der Masterplan schon steht. „Wir sprechen uns gegen jegliche Übertragung von Eigentum der Flächen Saarbrückens aus, wenn sich dadurch der direkte Einfluß der Landeshauptstadt schmälert.“, sagt Jose Ignacio Rodriguez Maicas. Freiflächen, die nicht dem Natur- und Landschaftsschutz gewidmet sind, sollen künftig zunächst in Pilotprojekten durch die Saarbrücker*innen in Selbstverwaltung gestaltet werden können. Jeder Saarbrücker*in kann für eigene Projekte werben und diese bei genügend Unterstützung durch andere Nutzer*innen auch temporär begrenzt auf einer Teilfläche umsetzen. Ob Urban Gardening, Liegewiese, Kulturprojekt oder Freizeitgestaltung:
Jedes Projekt hat die gleiche Chance, da alle Saarbrücker*innen, die sich beteligen wollen, stimmberechtigt sind.
„Solche Projekte brauchen meist eine finanzielle Unterstützung. Insbesondere, weil sie ja keine Güter im klassischem Sinne erzeugen. Hier muss die Stadtverwaltung gegebenenfalls unterstützend eingreifen. Ich stelle mir vor, dass z.B. ein bestimmter Betrag in der Haushaltssatzung jährlich festgeschrieben wird. Ebenso können auch Leerstände günstig für zeitlich befristete Projekte zur Verfügung gestellt werden.“, ergänzt der Fraktionsvorsitzender. Die Piratenfraktion wird sich dafür einsetzen, dass die notwendigen Schritte eingeleitet werden.
„Es ist ein ehrgeiziges Ziel, aber ich bin überzeugt, dass wir die Verantwortlichen von der Notwendigkeit überzeugen können“, sagt Rodriguez Maicas abschließend.
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